Palmsonntag

Palmlatten binden (c)SRV

Es ist ein schöner Brauch, ein Ritual in Tirol - das Binden von Palmlatten oder Palmstangen, das Herrichten von Palmbuschen für den Palmsonntag. Auch im "Miteinander" trafen sich die Bewohner der Residenz, um mit viel Einsatz Palmlatten zu binden.

Die Haselnussstange, der Geruch des Buchses, die samtenen Palmkatzeln, die Ölzweige, die bunten Bänder - all das erweckte Erinnerungen an früher, wie es war, als meistens der Vater mit dem Sohn am Palmsamstag eine Palmlatte band und diese dann am Sonntag in die Kirche getragen wurde. Ein Bewohner erzählte, dass die Palmprozession von der Höttinger Kirche bis zum Höttinger Bild gegangen ist.

Zuerst wurde ein Strauß von Palmkatzeln und Ölzweigen an der Stange befestigt, dann wurden die Buchs- und Thujenzweige zurecht geschnitten und mit Draht angebunden. Nach dem Anbringen der bunten Bänder galt es noch, die Palmbrezen auf zu hängen. Diese hatten die Bewohner schon am Vortag miteinander gebacken.

Die längste Palmlatte reicht ja fast bis zur Zimmerdecke - einer Bewohnerin ist sie aber immer noch zu kurz. Für nächstes Jahr wird eben ein noch längerer Haselnussstecken abgeschnitten werden müssen!

Schöne Bilder und gute Texte aus einem Buch über Osterbräuche in Tirol bereicherten den Vormittag. Nichts an einer Palmlatte ist zufällig - alle "Bestandteile" haben ihre Bedeutung, ihren Hintergrund, es ist interessant, darüber nachzulesen.

Text: Luisi Gstir

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