Wenn der weiße Hollunder wieder blüht …

Hollerstraube gebacken und zubereitet von Zivi Clemens (C)SRMI
Hollerstraube gebacken und zubereitet von Zivi Clemens (C)SRMI

Wenn der weiße Flieder. Nein. Der Hollunder war’s. Also: Wenn der weiße Holler wieder blüht. Und wie Sie alle wissen gibt es nur ein kleines Zeitloch in dem der Holler oder Hollunder, vielmehr dessen Blüten, gepflückt werden können und das wurde genützt.

Dabei hatten die Bewohner der Residenz Mirabell in Salzburg die schwerwiegende Entscheidung zu treffen: Hollerstrauben oder Hollundersirup. Das ist die Frage. Da der Gusto nach Süßem größer war, entschied man sich für die Strauben.

Und viele Erinnerungen wurden dabei wach gerufen. So wurde erzählt, dass man früher vor einem Hollerstrauch den Hut zog, weil er eine große Heilkraft habe. Oder, dass es die Großmütter vorwiegend gewesen seien, die seinerzeit die Kinder mit Hollerstrauben versorgten. Denn frisch in Butterschmalz schwimmend herausgebacken und mit Staubzucker bestreut, sind sie eine feine Sache.

Aber nicht für jeden. Eine Dame meinte etwa, Holler schmecke „wiach“. Jetzt sollte man natürlich wissen, was „wiach“ heißt. Selbst das allwissende Internet kannte diesen aus Kärnten stammenden Begriff nicht. Aber sich gegenseitig erzählen und einfach miteinander reden ist ohnehin besser als googeln: Wiach bedeutet, dass etwas sehr süßlich schmeckt und da die Dame diese Geschmacksrichtung nicht gerade bevorzugt, wurde ihr etwas anderes angeboten.

Eine andere Dame wiederum wollte ihre Hollerstraube nicht mit Staubzucker sondern mit etwas Salz genießen. Wie heißt es so schön: De gustibus non est disputandum. Und der Umstand, dass 40 Hollerblüten, höchstpersönlich von Zivildiener Clemens aus seinem Garten gepflückt und gemeinsam mit Noemi (ERAMUS +) herausgebacken  worden waren und keine einzelne mehr übrig geblieben ist, braucht keine nähere Erklärung. Es hat einfach geschmeckt.

Text:A. Weilguni  

Zurück