Alte Staaten – neue Welt

Dr. Wendelin Ettmayer (C)Parlamentsdirektion  /Carina Ott
Dr. Wendelin Ettmayer (C)Parlamentsdirektion / Carina Ott

Salzburg, 8. April 2014. - Einem ganz besonderen Vortrag von politischer Relevanz durften zahlreiche Bewohner und Gäste interessiert folgen. Der ehemalige österreichische Botschafter Wendelin Ettmayer begeisterte mit seinem Vortrag über die aktuelle Thematik der EU. Er stellte dabei sein neuestes Buch mit dem Titel: „Alte Staaten – neue Welt“ vor.

Außenpolitik im Wandel

Jahrhundertelang war Außenpolitik Machtpolitik. Ihr Ziel war die Erhaltung der Souveränität und der Macht des Staates. Demgegenüber nimmt heute in vielen Ländern das Wohlfahrtsdenken einen bedeutenden Platz bei der Gestaltung der internationalen Beziehungen ein. Anliegen zum Schutz der Menschen, wie der Kampf gegen Armut, Hunger und Aids, Umweltschutz, Menschenrechte, Frauenemanzipation und das Wohl der Kinder rücken in den Vordergrund. Für diese Außenpolitik stehen Internationale Organisationen und Großkonferenzen. Die neuen Player sind NGOs (Nicht-Regierungs-Organisationen), Medien und multinationale Unternehmen.

Die Entwicklung zum „Weltstaat“ ist widersprüchlich. Einerseits haben sich Ideen, wie etwa die Menschenrechte, die Marktwirtschaft oder das Bekenntnis zum Umweltschutz weltweit ausgebreitet. Andererseits gibt es nach wie vor Ideologien die trennen. Nationalistische Bestrebungen haben weltweit genauso neue Fronten eröffnet wie der islamische Fundamentalismus.

All diese Entwicklungen (Die traditionelle Außenpolitik – Machtpolitik als bestimmende Kraft der Internationalen Beziehungen, Die Alte Welt der Staaten, Eine neue Außenpolitik – Wohlfahrtsdenken in den internationalen Beziehungen und die Tendenzen zum Weltstaat) behandelt Ettmayer in seinem Buch „Alte Staaten – neue Welt“.

Der Referent

Dr. Wendelin Ettmayer wurde am 1. August 1943 in Linz geboren. Nach der Matura am Akademischen Gymnasium in Linz (1960/1961), Besuch der Pacelli High School in Austin/Minnesota. 1966 promovierte er  zum Doktor der Rechtswissenschaften an der Universität Wien und studierte  1966/67 Politikwissenschaften an der Universität Paris. Nach dem Besuch der Diplomatischen Akademie in Wien trat er 1969 in den diplomatischen Dienst ein. Von 1977 bis 1993 war es Abgeordneter zum Nationalrat und von 1994 bis 1997 österreichischer Botschafter in Estland. Von 1994 bis 2000 war er österreichischer Botschafter in Helsinki und bis 2003 österreichischer Botschafter in Kanada und Jamaika. Seit April 2005 ist er der ständige Vertreter Österreichs beim Europarat in Straßburg.

Text: Zappe/Amschl

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