"Die letzten Tage der Menschheit"

Martin Ploderer liest Karl Kraus (C)Raidl
Martin Ploderer liest Karl Kraus (C)Raidl

Lesung zum 100. Jahrestag der Gründung der Republik. Der Schauspieler Martin Ploderer beschäftigt sich schon seit Kindertagen mit diesem außergewöhnlichen Werk von Karl Kraus. Ihm ist es ein besonderes Anliegen, dass in einer Zeit zunehmender sprachlicher Beliebigkeit bei seinem Publikum die Hochachtung vor dem Wort bestärkt bzw. geweckt wird. Martin Ploderer ist bestrebt, bedeutenden literarischen Werken durch eine persönliche aber dennoch werktreuen Interpretation die ihnen gebührende Anerkennung bei den Zuhörern zu verschaffen.

Es war nicht einfach eine Lesung, sondern Martin Ploderer arbeitete mit einer sehr präzise geführten Sprache um den Zuhörer/die Zuhörerin in die Zeit des I.Weltkrieges zu begleiten. Die Geschichten des Hinterlandes hat Karl Kraus in bildhafter wenn auch manchmal komplexer Sprache herausgearbeitet. Menschen, die nicht wissen, was die Zukunft bringen wird und wie gut oder schlecht man die Vergangenheit beurteilen soll.

Martin Ploderer hat es sich zur Lebensaufgabe gestellt, diesem Werk, an dem andere gescheitert sind, Leben und Gehör bei Zuhörern zu geben. Seit dem Gedenkjahr 2014, in dem er zum ersten Mal die Gesamtfassung der „Letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus an 16 Abenden im Wiener Pygmalion-Theater präsentierte, ist er mit Auszügen daraus im In- und Ausland auf Gastspielreisen unterwegs. Martin Ploderer hat die mehr als 200 nur lose zusammenhängenden Szenen, die auf wahren Quellen beruhen, und die Unmenschlichkeit und Absurdität des Krieges darstellen, auf 18CDs in einer Hörbuchreihe aufgenommen.

Text: Raidl  

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