Wenn Roberto Gondolieri zum Ruder greift

Eine Nacht in Venedig (C)SRMI
Eine Nacht in Venedig (C)SRMI

… sind die drei Tenöre nicht mehr weit. So in etwa muss man sich das Faschingstreiben in der Residenz Mirabell vorstellen.

Aber zuerst begrüßte der Hausherr, Jakob Fugger, seines Zeichens erfolgreichster Geschäftsmann und Kaufmann seiner Zeit,  die Festgäste in seinem venezianischen Dogenpalast. Er eröffnete den Lustreigen mit klassischer Musik a la Rondó Veneziano und einem üppig gehaltenen Gondelbuffet, welches Köstlichkeiten aus aller Herren Länder kredenzte.

Und dann reihte sich Höhepunkt an Höhepunkt. Die Musik passte sich derweil mehr und mehr der Stimmung an. Das klassische Genre wurde hinter sich gelassen und die Stimmung wurde folglich zunehmend schwungvoll. Was aber die feine Gesellschaft nicht davon abhielt ihre edlen Gewänder und Masken zur Schau zu stellen.

Dann aber kam er. Roberto Gondolieri   Die Festgäste jubelten als er unterstützt von seinem servilen Gesellen eine feine Dame, die es  aufgrund ihres Adelsstandes vorzog lieber in cognito zu bleiben (man munkelte es könnte die spanische Freifrau von und zu Schnöll gewesen sein, aber man weiß bislang nichts genaues nicht), in einer selbstgezimmerten Gondel bis direkt in den Dogenpalast chauffierte. So mancher Damen wurde es blümerant, sie ließ sich demzufolge hinreißen und erlag ebenso dem Charme Robertos und zog mit ihm eine Runde durch den Dogenpalast. Auch hier entzieht sich das weitere Geschehen unserer Kenntnis.

Als dann aber die 1. Salzburger Faschingsgilde mit den Klängen des Rainer-Marsches einzog, war die Gesellschaft wieder vollständig. Wie letztes Jahr schwangen sie ihre Körper und Beine durch die Luft und die Gäste staunten ob dieser meisterlichen Akrobatik.

Hernach aber kam der eigentliche Höhepunkt, als Jakob Fugger eröffnete, dass er keine Mühe gescheut hatte, um sie, „Die drei Tenöre“  für einen Auftritt für diese Nacht in Venedig zu gewinnen.

Mit „Aber Dich gibt’s nur einmal für mich“ gelang es ihnen, die illustre Runde in deren Bann zu ziehen. Lautmalerisch betonten sie mit physikalisch nicht näher erklärbaren Köperhaltungen (sie enthebelten ganz einfach das Gesetz der Schwerkraft) die leidenschaftliche Textführung des Liedes.

Wer da aber vor lauter Lachen noch immer keine Tränen in den Augen hatte, dem war dann nur mehr mit dem venezianischen Magier Daniele di Suriales zu helfen. Er trieb mit behänden Abklopfritualen das Unglück aus, blickte für Wagemutige in die Zukunft oder es wurde am Schicksalsrad gedreht. Und zwischenzeitlich konnte man sich an der Seufzerbar gütlich tun. So feierte man lange und ausgiebig.

Text: A. Weilguni 

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