So hat Kammerschauspielerin Erni Mangold ihr Erinnerungsbuch genannt. Im Theater in der Senioren Residenz Am Kurpark Wien-Oberlaa führte Sie eine Doppelconférence mit der Journalistin Doris Priesching. Erni Mangold war immer schon dagegen.

Gegen Konventionen und verlogene Moral. Gegen Schminke und Büstenhalter. Viele Weggefährten, Bühnen- und Filmpartner erkannten die Qualitäten ihres Widerstandes: Helmut Qualtinger, Gustaf Gründgens, Karl-Heinz Stroux, Rainer Werner Fassbinder, Erich Neuberg, Peter Patzak, Werner Schwab, Xaver Schwarzenberger u. a.

Die 80 Besucher im Theater Am Kurpark „ließen Erni Mangold nicht in Ruhe“. Es wurden Fragen gestellt, die die 91-jährige Kammerschauspielerin auf ihre eigene typisch humorvolle Art beantwortete.  Im Anschluss gab es im Theaterfoyer in der Senioren Residenz eine Autogramm- und Signierstunde.

Eine eigene Straße

Seit vielen Jahren bewohnt Mangold ein Bauernhaus im Waldviertel. Die Gemeinde Sankt Leonhard am Hornerwald widmete ihr den „Prof. Erni Mangold-Weg“. „Ich bin stolz auf meine Auszeichnungen, aber das war für mich das schönste Geschenk. Einen eigenen Straßennamen kriegt man ja für gewöhnlich nur posthum“, schreibt sie in „Lassen Sie mich in Ruhe“. Ruhestand kennt sie allerdings nicht: „Ich staune manchmal selbst, wie ich das alles schaffe. Schonen muss ich mich nicht für die paar Jahre, die da noch bleiben. Solange es mir gut geht, mach ich, was ich kann und will.“

Das Buch „Lassen Sie mich in Ruhe“ ist im Amalthea-Verlag erschienen (ISBN-13: 978-3-99050-063-7).

Text: amschl